Anfang Juni hat in allen emeis-Einrichtungen eine Aktionswoche gegen die Verschwendung von Lebensmitteln stattgefunden. Das Motto: „Genuss statt Verschwendung“.
emeis stellt sich mit dieser Aktion seiner gesellschaftlichen Aufgabe, nachhaltig zu handeln und Verantwortung für unsere Umwelt und die Gesellschaft zu übernehmen. In Deutschland landen in der Gemeinschaftsverpflegung jährlich 1,9 Mio. Tonnen Lebensmittel im Müll. Das könnte um 30-50 % reduziert werden, mit ganz einfachen Maßnahmen. So achten wir bei emeis beispielsweise darauf, dass wir hochwertige Produkte verarbeiten, Vorlieben der Bewohner kennen, die Portionen bedarfsgerecht servieren und das Essen appetitlich anrichten. Denn stimmen Qualität und Geschmack, bleibt automatisch weniger übrig.
Zur Aktionswoche haben wir unseren Küchenleiter aus dem Senioren-Zentrum Elchesheim-Illlingen, Matthias Preis, befragt:
emeis: Als Sie von den Planungen zur Aktionswoche gehört haben, was waren ihre ersten Gedanken?
Preis: Ich finde diese Aktion gar nicht schlecht. Denn so sehen wir auch selbst einmal, was von dem Essen, dass wir zubereiten, am Ende weggeworfen wird.
emeis: Wo sehen Sie denn die größte Herausforderung?
Preis: Wir können uns nicht darauf verlassen, dass jeden Tag alles gleich ist. Das Hungergefühl ist bei jedem von Tag zu Tag unterschiedlich, da spielt manchmal das Wetter eine Rolle, manchmal andere Faktoren. Hinzukommen die Vorgaben an die Mengen, die wir täglich zubereiten müssen. Hier die richtige Balance zu finden ist schon eine Herausforderung für jeden Küchenleiter.
emeis: Was ist denn aus Ihrer Sicht ein guter Weg, um Lebensmittelverschwendung zu reduzieren, trotz aller Herausforderungen?
Preis: Ich muss meine Bewohner und ihre Vorlieben kennen. Das heißt für mich, dass ich mit den Leuten spreche. Ich gehe jeden Tag ins Restaurant und setze mich auch mal für einen kurzen Plausch dazu. Deshalb kenne ich die Gewohnheiten und Geschmäcker. Und das wiederum macht es für mich in der Planung und Vorbereitung einfacher. Wenn ich Essen koche, von dem ich weiß, dass es den Bewohnern schmeckt, dann bleibt automatisch weniger übrig und ich muss weniger Reste entsorgen.
emeis: Was denken Sie persönlich über das Thema, ist es richtig, hier einen Fokus zu setzen?
Preis: Ja, auf jeden Fall. Mir als Koch fällt es immer schwer, wenn ich Reste wegwerfen muss. Und ich kenne keinen Koch, dem das nicht ähnlich geht.
emeis: Welchen Einfluss haben denn Zutaten und Produkte auf das Thema Verschwendung?
Preis: Gute Zutaten, regionale Produkte, geschmackvolle Gerichte, das ist die eine Seite. Wenn dazukommt, dass die Bewohner die Gerichte kennen und mit schönen Erinnerungen verknüpfen, dann ist es perfekt. Das heißt für mich, dass ich vorher überlegen muss, für wen ich koche. In unseren Häusern ist es nach wir vor die Nachkriegsgeneration, die noch ganz andere Essgewohnheiten hat als wir heute. Wenn ich mich danach richte, dann haben beide Seiten gewonnen. Die Bewohner, weil sie ein Essen bekommen, was sie gerne mögen und wir, weil weniger übrigbleibt und wir nicht so viel wegwerfen müssen. Bei uns im Schwabenland ist es nach wie vor der Schmorbraten sowie sämtliche Kartoffelgerichte.
emeis: Welchen Tipp haben Sie für ihre Kolleginnen und Kollegen in den Küchen?
Preis: Kennt eure Kunden. Überlegt, was bei denen, für die ihr kocht, gut ankommt. Und dabei meine ich zunächst einmal die Gerichte selbst, aber auch wie wir portionieren und anrichten. Denn, das Auge isst bekanntlich immer mit. Wenn man sich das immer wieder bewusst macht, dann haben wir den schönsten Job der Welt. Denn Essen ist und bleibt auch bis ins hohe Alter für viele die schönste Beschäftigung des Tages. Ein Genuss, für den wir täglich sorgen können.